Am Dienstag, 5. Juli 2016, fand in den Räumen von BPA die zweite Veranstaltung unserer Serie „BigPicture“ statt. Protagonist war diesmal der Schriftsteller und Journalist Dr. Wolfgang Herles, der unter anderem beim ZDF das Kulturmagazin aspekte und das Studio Bonn verantwortete. Mit ihm diskutierten die Gäste, moderiert von Dr. Johannes Bohnen, über die Thesen seines Buches „Die Gefallsüchtigen“.
In Kürze: Bei den Öffentlich-Rechtlichen diktiert die Quote das Programm, obwohl der Auftrag die Förderung von Demokratie, Bildung und Kultur ist und die Anstalten vom Wettbewerb am Markt befreit sind; im Ergebnis wird ein lebendiger Beitrag für den dringend notwendigen öffentlichen Diskurs eher behindert; Kreativität und Urteilskraft werden zu wenig gefördert; stattdessen dominierten Fußball, Traumschiff und Co. das Programm, an denen sich die „Gefallsucht“ der Medien manifestiert; Herles zeigte Wege auf, wie dem wachsenden Konformismus und der „Seichtigkeitsspirale“ entgegen gewirkt werden kann, z.B. durch die Finanzierung der Anstalten aus Steuermitteln und den Verzicht auf Werbeeinnahmen und Quotenorientierung. Auf diese Weise könnte beispielsweise die Kultur als zentraler Programmbestandteil gestärkt werden.